Kaum jemand dürfte so spektakulär changierend zwischen Jazz und „klassischer Klaviermusik“ wandeln wie der Pianist Lorenz Kellhuber. Ob über Ostinati in wechselnden Lagen improvisierend. Oder zwischen freier Tonalität und gebundenen harmonischen Klangankern, Lorenz Kellhuber erzeugt eine intime, konzentrierte Situation zwischen sich, dem Klavier, dem Raum und seinem Publikum.
Bei seiner aktuellen Neuerscheinung tritt dies wohl noch deutlicher hervor als bei seinen bisherigen Soloaufnahmen. Da sinkt ein Mensch ganz tief ein in musikalischer Lyrik – in eine Welt aufgeklärter Düsternis aus Tonbewegungen. Virtuos.
Und auch: Da singt ein Mensch ganz in sich selbst hinein. Lässt es lassen und seine Klänge teils sich selbst steuern, teils untergreift er diese und schubst sie an. Haucht Leben ein, schenkt Atem und diese Losigkeit zugleich.
Es ist schwer zu beschreiben. Weil es fast durchweg gelingt, was er hier antastet. Was soll man sagen. Es ist tief, es ist frei. Impressiv! Und die Zugabe: Zum Heulen schön.
Herausragend gemastered von Juan Moreno und aufgenommen und gemischt von Michael Ungerer.
Lorenz Kellhuber – Live at Elbphilharmonie Hamburg [2022]
- Lorenz Kellhuber – piano
Recorded live at Elbphilharmonie Hamburg by Michael Ungerer on Sept 14th, 2021; Mixed by Michael Ungerer at Blackbird Music Studio, Berlin; Mastered by Juan Moreno at Emil Berliner Studios, Berlin
Blackbird Music