29. März 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch

Fleurs – Melody Louledjian

Fleurs – Melody Louledjian
Fleurs – Melody Louledjian

Was für ein Bouquet! Allein schon die Zusammenstellung der Liederzyklen und der einzelnen Gesänge ist faszinierend. Wer sich floral interessiert, ist natürlich im Vorteil – wer nicht, wird sich mit Sicherheit gerne durch dieses musikalische Blütenmeer hören und lesen.

Gleich 50 Sorten sind es, die Robert Desnos mit Worten charakterisiert und die Jean Wiéner mit der ihm eigenen, ins Jazzige gehenden Tonsprache in kurzen und kürzesten Liedern aufblühen lässt. Schon zuvor hatte Darius Milhaud seinen siebenteiligen «Catalogue de fleurs» erstellt; das Programm wird noch durch ein paar andere Einzellieder ergänzt bis hin zu René de Buxeuils Chanson «L’Âme des roses» (1924). Begleitet von Antoine Palloc, gestaltet Melody Louledjian mit ihrer hellen, wandlungsfähigen Stimme die kurzen Nummern individuell wie abwechslungsreich als ein wirklich berückendes Sortiment vokaler Blumenkunst. Hierzu passt auch das schöne Artwork der Produktion. Schade, dass die Texte nur im französischen Original und in einer englischen Übersetzung beigegeben sind. Auch der Fachverband Deutscher Floristen hätte sich über solch herausragende poetische Anregungen gefreut.


Fleurs. Jean Wiéner. Les Chantefleurs (1957)

  • Darius Milhaud: Catalogue de fleurs op. 60 (1920);
  • Erik Satie: Les Fleurs (1886);
  • Arthur Honegger: Nature morte H. 11 (1917);
  • Lili Boulanger: Deux Ancolies (1913/14);
  • René de Buxeuil: L’Âme des roses (1924)

Melody Louledjian (Sopran), Antoine Palloc (Klavier)
Aparte AP230 (2019)

 

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