Packend vom ersten Ton an, dieses Quintett um Joe Lovano und Enrico Rava. Ökonomisch im Aufbau der Stücke, die zumal, obwohl live, grenzenlos zuverlässig gespielt werden. Allein in das erste Stück über 15 Minuten kann man sich beim hörenden Mitvollzug einfach nur verlieben. Die Duo-Passagen mit dem Bassisten Dezron Douglas sind schon derartig frei geführt und zugleich so substanziell wie auskomponiert – nahezu perfekt im Klangraum plaziert.
Aufnahmetechnisch sind derlei Live-Mitschnitte auch gerne mal defekt (Musiker stehen falsch zu den Mikrofonen etc.), das gibt es hier auch zum Teil, aber es lässt sich künstlerisch absolut verschmerzen, weil man sich den Zusammenhang zusammenhört.
Das Ergebnis selbst ist geradewegs erstaunlich. Die Liveprobleme erzeugen nämlich diese Lebendigkeit des musikalischen Ausdrucks und zerstören ihn nicht. Leider hält die Konzentration des ersten Stücks nicht über die gesamte Platte an.
Enrico Rava, Joe Lovano: Roma
ECM 2654
- Enrico Rava, Trumpet – Joe Lovano, Tenor Saxophone, Tarogato – Giovanni Guidi, Piano – Dezron Douglas, Double Bass – Gerald Cleaver, Drums