Auch wenn diese frisch erschienene Aufnahme sechs Jahre alt ist, sagt sie viel über die Qualität der deutschen Orchesterlandschaft aus: Live in einem Konzert aufgenommen, zeigt sie die stupende Leistungsfähigkeit eines Klangkörpers (zumal angesichts der Mitbewerber in der schwäbischen Metropole).
Doch nicht nur diese sich in der Auferstehung befreiende Sinfonie, sondern auch alle bisher erschienenen Folgen des Zyklus (nur Nr. 8 und Nr. 9 fehlen noch) haben einen charakteristischen Tonfall, der die Brücke schlägt zwischen emotional agitativem Zugriff und rational engagiertem Musizieren. Insofern drängt sich hier auch keine subjektive Sichtweise auf, sie erscheint vielmehr aus der Musik heraus geboren. Bei aller namhaften internationalen Konkurrenz stellt daher dieser (vorerst noch) rein Stuttgarter Mahler-Zyklus von Gabriel Feltz, der von 2004 bis 2013 die Stuttgarter Philharmoniker leitete und seit 2013/14 den Posten des GMD in Dortmund bekleidet, nach wie vor einen sehr ernst zu nehmenden Geheimtipp dar.
Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 2; Stuttgarter Philharmoniker, Gabriel Feltz
Dreyer Gaido CD 21116 (2013)
- Kantaten der Bach-Familie: Werke von Heinrich, Johann Christoph, Johann Michael und Johann Sebastian Bach
- Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 2 – Stuttgarter Philharmoniker, Gabriel Feltz
- Pianistische Miniaturen von Komponistinnen – Viviane Goergen (Klavier)
- Chameleon: Werke von Georg Philipp Telemann – New Collegium
- Felix Mendelssohn: Mendelssohn in Birmingham – Vol. 5
- Jean Sibelius: Lemminkäinen Suite op. 22 u.a. – BBC Symphony Orchestra, Sakari Oramo
- Si j’ai aimé: Französische Orchesterlieder von Berlioz und anderen – Le Concert de la Loge, Julien Chauvin