Erstaunlich gut mischen sich Klavier- und Gitarrenklang beim Zusammenspiel von Rainer Böhm und Norbert Scholly. Klar, beides sind Saiteninstrumente – damit ähnlich, das eine Instrument gehämmert, das andere gezupft. Aber die Gefahr liegt da nur einen fingernagelbreit entfernt. Die Klangfarben können sich beißen. Könnten sie.
Tun sie hier nicht. Sie verschmelzen sogar wunderbar wie auf dem unisono beginnenden Hochgeschwindigkeits-Stück Train Game (Track 2). Groß ebenfalls, welche Bandbreite an Ausdrucksmöglichkeiten den beiden im Duo offenstehen. Lyrisch-substanziell bei “Unstet” (Track 3), irrend-rhythmisch bei „El Movimento del Gato Negro“ (Track 4), hymnisch bei „Ballad for the Brave“ (Track 5) etc., ausladend-schwingend bei „Tune for Dad“ (Track 7) pp. – Da beißt sich nichts, höchstens produktiv. Die Katze jagt durch die Landschaft, schmiegt sich an, schnurrt, schleicht, springt.
Überraschungen sind die Tracks in sich und in ihrer Gesamtheit. Duospiel wie es sein muss. Gerne wiederhören, die Ohren dürfen zurückkuscheln.
Rainer Böhm + Norbert Scholly: El Movimiento del Gato Negro
Laika (Rough Trade), LAIKA 3510371.2
- Rainer Böhm, piano
- Norbert Scholly, guitar