24. November 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Lukas Langguth Trio: Save Me From Myself

Lukas Langguth Trio: Save Me From Myself

Was für feinsinnige Gespinste entwickeln hier doch die drei Musiker auf zehn Stücken. Es entsteht ein musikalischer Sog, ein Strom des Fließens auf in seichten Betten („Snow“) oder in Stromschnellen („Immerfern“) Aus Leipzig kommend verstecken sie gelegentlich auch mal ein Bach-Fragment wie den Anfang der Toccata d-Moll im „Sleeping Lion“ (andere Zitate sind auch zu finden, etwas für eine Raterunde). Der Titel wäre eigentlich auch gut gewählt für das komplette Album, denn was da so locker gewebt erscheint ist zugleich gerne auch mal kraftstrotzend – nur ohne plump oder laut

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Lothar Dithmar: Trains and Rivers

Lothar Dithmar: Trains and Rivers

Das Schöne kommt manchmal ganz einfach und leicht daher. Lothar Dithmar hat mit seinem vierten Album „Trains and Rivers“ genau dies realisiert, solo am Klavier. Ein lässiges Album mit neun Stücken, die einfach so bequem vor sich dahin hotten. Mal verträumt und nach innen schauend, mal etwas fluffiger groovend. Harmonisch ausgefeilt klar, doch nie langweilig. Und nie das Risiko einer Unachtsamkeit eingehend – höchstens mal einen Hauch davon bei „Im Eigensinn“ – wo auch sonst? Das kann natürlich bei dem einen oder anderen zum ästhetischen Todesfall führen. Keine Chance dafür

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Florian Hartz‘ Flo & Fauna: Try Harder

Florian Hartz‘ Flo & Fauna: Try Harder

„Try Harder! ist eine Folge von Shortstories oder kondensierten Psychogrammen aus dem Themenspektrum Einsamkeit, Leistungsdruck und Depression.“ Die Platte müsste damit die Zeit komplett und voll korrekt widerspiegeln – ja. Im Prinzip, schon. Die Lunte fürs Anhören ist damit gelegt. Doch was hilfts, man höre bitte auch auf die Details dieser kochenden Materie, die der Bassist da mit seiner Kapelle produziert. Ein später Klanggruß des Ende letzten Jahres verstorbenen Pianisten Walter Lang findet sich da übrigens auch noch, geflangert (?). „Ein ‚Try-Hard‘ ist eine Person, die sich auf eher ungesunde

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Baier / Wehrmann: Connected

Baier / Wehrmann: Connected

Das Duo mit den beiden aus Funkpopjazz „groovyoutainment“ über die Kapelle „sidesteps“ bekannten Musikern hat sich ein paar Pop- und Rocksongs vorgeknöpft und mit der Liebe einer nichtendenwollenden Musikalität mit aller Schmacht- und Fetzkunst versehen. Das sitzt erstaunlich sicher und geschmacklich auf den Punkt. Man kann sich dieser enthusiastischen Annäherung an „A Whiter Shade of Pale“ (Procol Harum), „Hey Laura“ (Cole Porter) oder „Back To The Ground“ (Jamie Cullum) nicht entziehen. Kein doppelter Boden – alles offen, alles nur mit einem Hintersinn wie mir scheint: Den Stücken ihre volle Power

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The Rick Hollander Quartet featuring Brian Levy: Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band

The Rick Hollander Quartet: Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band

Das Wagnis nötigt einem Respekt ab. Ein Quartett mit Rick Hollander als Leader am Schlagzeug nimmt sich eine der musikgeschichtsreichsten ikonischen Platten der Beatles vor und vermodelt sie im neuen Gewand als Jazzquartett mit Gitarre (Paul Brändle) und Saxophon (Dr. Brian Levy) sowie Bass (Matt Adomeit). Kann das gut gehen? Ich würde sagen: Im Prinzip, ja. Die Rezitation am Anfang ist so herzlich vorsichtig und zugleich selbstsicher, dass sofort klar wird: Hier wird nichts zerstört oder re- oder dekonstruiert. Hier geht es um Liebe zum Sujet ohne Anbiederung oder einen

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