21. November 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
concatenate – U+1F407; U+1F990

concatenate – U+1F407; U+1F990

Man erkennt schon am Titel: Äh? Da hat sich keine einen Hau gemacht, wie man das wohl im Radio vorstellen wird können. „Ich hätte da gerne die Platte Uh plus Eins eff Vier Null Sieben Semikolon Uh plus Eins eff Neun Neun Null“. Ui, schräg das, oder? Moment, der Fahrstuhl ist noch außer Betrieb. Hier gilt erst mal nur E-Gitarre und Violoncello zu verketten, wie Hase ? (U+1F407) und Schrimp ? (U+1F990) im Unicode-Format. Möööönsch. „Bei concatenate treffen Kante auf Textur, Konzept auf Intuition, Holz auf Silizium. Cello und elektrische

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Samuel Leipold – Viscosity

Samuel Leipold – Viscosity

Gehört für mich in die Kategorie „Seltsame Musik“. Warum? Weil sie kaum anfassbar ist, eine Installation in Tönen und Klängen eher als ein Stück geworfener Musik. Also eher eine Art Tonmöbel – einerseits. Leipold beschreibt die Musik selbst als „Resultat einer sehr intensiven Phase der Beschäftigung mit so unterschiedlichen Einflüssen wie moderner klassischer Gitarrenmusik, im speziellen die Musik Toru Takemitsus, oder elektronischer Ambient Musik.“ Das hilft einem nicht so ganz auf die Sprünge. Eher noch die kryptische Klarheit, die sich sich in den Worten „Jedes der neun Stücke bildet in

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Flanagan – In His Own Sweet Time

Flanagan – In His Own Sweet Time

Geheimnis! Wie intim kann Musik klingen. Gespielt wie nur für einen selbst. Enja legt mit Tommy Flanagans Konzertmitschnitt aus dem Jazzclub Birdland Neuburg aus dem Jahr 1994 jetzt so eine unglaublich zerbrechliche wie zugleich unzerstörbare Aufnahme mit diesem Pianisten vor! Was geht da ab, um Himmels Willen? Zehn Standards gibt der Pianist Leben, Form und Bild. Ja, nicht anders als überschwänglich muss man solche Abende nennen. Dass diese sich auch in Form von digitalen gepressten Fixierungen mitteilen ist ein so übergroßes Glück. Man kann es kaum fassen. Elegant, aristokratisch, leidenschaftlich,

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Bernd Kaftan – Rooms and Places

Bernd Kaftan – Rooms and Places

Da ist viel Platz, da ist viel Raum. Bernd Kaftans Pianospiel ist nicht atemraubend, es klingt nach einer musikalischen Einladung, die klingt wie ein guter Freund, den man auf einer musikalischen Wanderung begleitet. Impressionistische Landschaften in Klängen breiten sich über den Flügel aus, auch im Sinne einer daran orientierten Jazzharmonik, die eben wenig den Rhythmus pflegt bei dem man sprichwörtlich mit muss. Jedenfalls in den beiden ersten Tracks. Durchaus mutiger geht es im Unisonospiel über einige Oktaven weiter. Aber die entstehende Musik behält die Hörenden immer in ihrer Mitte, umfängt

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Lyle Mays – Eberhard

Lyle Mays – Eberhard

Man müsste wohl sehr weit ausholen, wenn man die historische Bedeutung dieser nachgelassenen Aufnahme des amerikanischen Keyboarders Lyle Mays beschreiben müsste, der letztes Jahr am 10. Februar 2020 gestorben ist. Über seine inneren musikalischen Beziehungen zum Bassisten Eberhard Weber, dem er diesen Track von etwas mehr als 13 Minuten verehrt und die am 27. August 2021 erschienen ist. Das Stück flottiert vor sich hin in minimalistischen Bewegungen, zitiert den Klang von Webers Bass, hinter dem mit zahlreichen Ostinati gearbeitet wird die dann quasi in symphonische Texturen übergehen. Alles fließt. Ein

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