Arvo Pärt – Credo

Arvo Pärt – Credo

Auch wenn der Titel des Albums zunächst nur auf eine im Jahe 1968 vollendete Partitur abzielt, so ist er doch weit umfassender. Er umfängt das nun schon neun Dekaden umfassende Leben von Arvo Pärt, aber eben auch sein Schaffen. Dem «ich glaube» ist nämlich auch die umfassende «Glaubwürdigkeit» seiner Musik an die Seite zu stellen – von der frühen avantgardistischen Periode über eine Phase mit neoklassizistischen Experimenten bis hin zu all den Werken, mit denen er seit einem halben Jahrhundert ein breites und von ganz verschiedenen Voraussetzungen kommendes Publikum erreicht.

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Arvo Pärt – For Arvo

Arvo Pärt – For Arvo

Ein Komponistenleben «in a nutshell». Denn Georgijs Osokins reist mit diesem Album durch den gesamten Klangkosmos von Arvo Pärt, der auch all jene Werke umfasst, die vor den 1970er Jahren und dem Tintinnabuli-Stil entstanden sind. Man hat fast den Eindruck, es wären nicht nur zwei ganz unterschiedliche, sondern mehr noch gegensätzliche Œuvres versammelt. Wenn da nicht hier und da einige Klänge, Gesten und Pausen wären, die beim Hören wie eine viele Lichtjahre entfernte Vorahnung erscheinen (etwa im Larghetto der Partita op. 2), sich dann aber in einem anderen Kontext ganz

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Arvo Pärt – And I heard a voice

Arvo Pärt – And I heard a voice

Offensichtlich treffen estnische Ensembles den Ton der Musik von Arvo Pärt am besten. Jedenfalls kann man einmal mehr diesen Eindruck bei dem aktuellen Album mit dem Vokalensemble Vox Clamantis unter Jaan-Eik Tulve gewinnen – ein Album, das (wie so oft bei ECM) einen Referenz-Status erreicht. Ohne auch nur im Ansatz ein Vibrato zu erzeugen, zelebrieren die exzellenten Vokalisten diese karge und zugleich warme Klangwelt zwischen irdischem Glauben und himmlischen Sphären. Hier sind es Werke, die nach der Jahrtausendwende entstanden, also vergleichsweise «neu» anmuten und längst nicht mehr dem Tintinnabuli-Stil in

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Arvo Pärt – Lente

Arvo Pärt – Lente

Die Musik von Arvo Pärt (*1935) gewinnt erst durch einen weiten Raum, seine öffnende Akustik und wärmenden Nachhall ihre spirituelle Tiefe. Man wird sich kaum eine seiner Partituren in einem trockenen Studio vorstellen können, denn sie würde einen wesentlichen Teil von sich verleugnen. Das war bereits bei den ECM-Produktionen aus den späten 1980er Jahren erkennbar – und auch bei dieser aktuellen Produktion ist es in gleicher Weise zu hören. Nicht nur das Stabat Mater und die Berliner Messe mit ihren kanonisierten Texten, sondern auch die drei rein instrumentalen Werke benötigen

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Arvo Pärt – Passio

Arvo Pärt – Passio

Bei der sehr eigenen, beinah ikonischen Musik von Arvo Pärt stellt sich oft die Frage: Wann war die erste Begegnung? Ich selbst kann mich noch gut daran erinnern, wie ich „Fratres” zum ersten Mal hörte – als Musik zu einem Abspann eines Dokumentarfilms(?) in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre. Das war auch die Zeit, in der seine Musik im Tintinnabuli-Stil, die ganz in sich ruhend wirkt, fast wie ein Ausdruck der Zeit wirkte. Das ist freilich längst Vergangenheit – doch wer die bei ECM erschienenen CDs mit Paul Hillier

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