Santoro / Goiás Philharmonic Orchesta

Santoro / Goiás Philharmonic Orchesta

Wer eine Sinfonie mit einem ernsten Streicherfugato beginnt, hat eine doppelte musikhistorische Verpflichtung. Das scheint auch Cláudio Santoro (1919-1989) gespürt zu haben. Zwar geht er gegenüber Schostakowitsch (Sinfonie Nr. 5) ebenso eigene Wege wie dieser gegenüber Beethoven (op. 131). Und doch ist Santoros eigene 5. Sinfonie (1955) bei weitem nicht so gewichtig wie seine Sinfonie Nr. 7 (1959/60), die (soweit sich das rekonstruieren lässt) ein merkwürdiges Schicksal hatte. Denn ihr wurde zwar der 1. Preis bei einem nationalen Wettbewerb anlässlich der Feierlichkeiten zur Einweihung der mitten auf einem Hochplateu mitten

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #125 – Brasilien
Profesión / Sean Shibe

Profesión / Sean Shibe

Die grüne Kathedrale auf dem Cover trifft das eingespielte Repertoire nur zur Hälfte. Und doch ist es eine schöne Idee, eines der bekanntesten Werke von Agustin Barrios Mangoré (1885–1944) auf diese Weise mit der bedrohten grünen Lunge des südamerikanischen Kontinents in Verbindung zu bringen. Aus Brasilien stammt natürlich Heitor Villa-Lobos (1887–1959), der eine ganz besondere Vorliebe für die Musik Johann Sebastian Bachs und deren Melodik und Harmonik hegte. Von ihm stammen die 12 Études aus dem Jahre 1928 – und die erste erinnert nicht zufällig an Bachs Präludium c-Moll BWV

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #125 – Brasilien
Soul of Brazil / Delgani String Quartet

Soul of Brazil / Delgani String Quartet

Wenn schon von der Seele Brasiliens die Rede ist, dann stellt sich auch die Frage, mit welchen Topoi die brasilianische Musik eigentlich verbunden ist – vor allem die so genannte «klassische Musik». Jedenfalls kann einem dieser Gedanke beim Hören des Albums durch die grauen Windungen gehen. Denn im Streichquartett Nr. 6 (1938) von Heitor Villa-Lobos (1887–1959) klingen auch die Traditionen der Gattung nach, ebenso wie im Personalstil die in Paris verbrachten Jahre. Doch was ist an Cair da tarde (aus: Floresta do Amazonas, 1958) wirklich brasilianisch? Ist es nicht vielmehr

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #125 – Brasilien
Amazonia / Simone Menezes

Amazonia / Simone Menezes

Der Urwald. Unendliches Grün. So scheint es jedenfalls (noch). Nun ist die Hörbar nicht der Ort, um über tropische Edelhölzer und für Weidevieh sinnlos gerodete Flächen zu sinnieren. Wohl aber über Produktionen und Alben, die sich die Sorge um diese Natur, ihre Vielfalt und die vielfach unberührte Kultur indigener Stämme zunutze machen. Diese Sorge nämlich nährt das Album Amazonia – eine Produktion, die in Zusammenhang steht mit einer tourenden Show, bei der künstlerisch anspruchsvolle Fotographien eine Partitur von Heitor Villa-Lobos (1887–1959) illustrieren, oder die wahrlich sinfonische Partitur die Kraft der

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #125 – Brasilien
Serenata / Neil Thomson

Serenata / Neil Thomson

Warme Sommernächte. Da macht sich eine späte Serenade besonders gut. Hier stammt sie aus dem fernen Brasilien – und zwar nicht nur der Entfernung nach, sondern auch was Stil, Melodik und Rhythmus angeht. Denn schon bei der ersten Nummer auf diesem Album, der Sonata for Strings (1894) von Antonio Carlos Gomes (1836–1896) muss man lange warten, um an nur ganz wenigen Stellen eine Ahnung südamerikanischen Feuers zu bekommen. Eher hört sich die Sonata an wie eine Schwester geläufiger westeuropäischer Streicherserenaden des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Schön zu hören, doch mi deutlich

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #125 – Brasilien