
Nicht immer ist wenig viel, es kann auch wirklich wenig sein. Die Arbeiten von Eris Griswold an seinem präparierten Klavier (1885er Lipp and Sohn), ergänzt mit einem analogen Synthesizer und einiger Nacharbeit, grummeln sich recht einfältig durch die insgesamt 10 Titel des Albums. So schön im Einzelnen manche Sequenzen klingen, so eingängig und auch schon langweilend sind die traditionellen Strophen in ihrer Achttaktigkeit. Das alles ist rhythmisch und harmonisch pitzputze sauber. Und damit eigentlich zu clean. Wo es ein bisschen davon sich löst, ist mehr ästhetische Freude garantiert.
Es ist okay und reizend, aber eben schon auch nicht mehr reizvoll. Im Beipackzettel steht: «The addition of ‚frames,‘ ‚windows,‘ and ‚sonic mirrors‘ produce a ritualistic aura hovering above and around the music.» Das ist vielleicht ein bisschen dick aufgetragen. Aber man kann umgekehrt dem Album gewiss nicht nachsagen, es sei in seiner repetitiven Verlorenheit gleichwohl nicht charmant. Ticketacke, ticketacke …
Erik Griswold – Next Level Avoidance [2025]
DL Room40 DRM4232 (VÖ 9.8.2025)