Eine so einsame Musik, die sich da am Klavier auf Track 2 „Dezember 18“ ereignet. Da muss etwas sehr Eigenes und sehr Persönliches passiert sein, an diesem 18. Dezember. Die Musik ist gar leer, selbst in den Quinten-Parallelen scheint der Musik um ihre Thematik herumzuschleichen. Das bleibt irritierend.
Laut Biografie hat der Piano-Solist eigentlich gar viele Erfahrungen in Sachen Funk-Bands. Und hier: Trockenes Klangbrot von gewiss eigner Würde. Aber doch noch eher tastend, nicht so ganz fertig in sich ruhend schon gleich gar nicht. Krude, rüde. Auch der Klang selbst, wie er von Mikrofonen bis zu den abhörenden Lautsprechern fast schon quält.
Aber warum nicht? Ist es nicht schön, Musikalisch-menschliches schimmern zu hören, wie es sich im Prozess der Entwicklung zeigt. Und auch lässig mit offensichtlich großer Laune walkend arbeitet der Pianist mit kompositorischen Tricks wie beim „Decimal Tune“.
Mit dieser Musik kann man ganz allein sein. Ganz sein. Allein.
Thomas Klein: Piano solo (2020)
- Thomas Klein, piano
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