18. Januar 2025 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Jacques Hétu

Jacques Hétu

Eine Ode an die Freiheit. Nein, nicht die umtextierte von Schiller / Beethoven und mit Leonard Bernstein im Schatten der gerade überwundenen Berliner Mauer, sondern die von Paul Éluard (1895–1952): 1942 geschrieben und dann über und in ganz Frankreich verbreitet. Als 70 Jahren später Jacques Hétu (1938–2010) die Strophen mit dem (durch alle Lebensalter) wiederkehrenden Vers «J’écrits ton nom» (schreib ich deinen Namen) vertonte, entstand mit der 5. Sinfonie ein Werk für das 21. Jahrhundert – ein Werk, das allerdings erst (wieder)entdeckt werden muss. Denn Hétu, frankophoner kanadischer Komponist, starb

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #143 – zeitgenössische Sinfonik
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Winterreise / Le Chimera Project

Winterreise / Le Chimera Project

Die Produktion zeigt schlicht und ergreifend die faszinierende Offenheit von Müllers Versen in Schuberts unvergleichlicher Winterreise. Vielleicht mögen Puristen allein angesichts der Besetzung des Ensembles nach nur wenigen Zeilen bereits das Lesen dieser Rezension einstellen. Allerdings: entstanden ist hier eine in dieser Art einmalige Einspielung, mehr noch: eine Interpretation, die in sich von berückender Authentizität ist. Und ich lehne mich für einen Moment ganz weit aus dem Fenster: Hätte Schubert die recht eigenen Klänge und die Aufführungspraxis des aus dem weiten Osten kommenden Klezmer gekannt … wer weiß? Diese Einspielung

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #054 – Winterreise (arrangiert)
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Mozart / Richard-Hamelin

Mozart / Richard-Hamelin

Ein Album, das hochinteressant ist – auch weil es aufführungspraktisch den unbequemen Platz zwischen den Stühlen einnimmt. Da wäre zunächst das im kanadischen Québec beheimatete Orchester Les Violons du Roy. Im Jahre 1984 von Bernard Labadie gegründet, hat es von Anbeginn einen Weg verfolgt, den man noch vor zwei Jahrzenten beim Orchester des SWR in Stuttgart unter der Leitung von Roger Norrington als «The Stuttgart Sound» feierte: ein crossover in performing practice. Denn für eine historisch informierte, mehr noch: kluge Interpretation bedarf es nicht zwingend eines alten oder nachgebauten Instrumentariums,

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #053 – Klavierkonzerte
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