Vintersong

Vintersong

Im Norden wird es schneller Winter. Gemeint ist damit natürlich Skandinavien, wo die Tage rapide kürzer werden, teilweise die Polarnacht einsetzt und die tiefen Temperaturen den einmal gefallenen Schnee halten. Dann werden auch Lichter ins Fenster gestellt und der tägliche Rhythmus des Lebens verändert sich. Es ist das Gegenbild zum ewig hellen, oftmals auch nur kurzen Sommer. Entsprechend spielen die Jahreszeiten in den unterschiedlichen Künsten bis heute eine größere Rolle als in Mitteleuropa, wo sie allmählich verschwimmen und sich angleichen, vor allem werden sie in ihre Extreme getrieben. Schuberts Leiermann

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Thomas Selle

Thomas Selle

Schütz, Schein, Scheidt – und Thomas Selle. So ließe sich die Reihe der großen «S» in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts ergänzen. Dass Thomas Selle (1599–1663) nicht regelmäßig dazugezählt wird, liegt wohl allein daran, dass nur Weniges von ihm über die Jahrhunderte gedruckt vorlag. Nur ein erster Band der von ihm selbst (!) in Angriff genommenen Opera omnia erschien im Druck – alle weiteren der 281 handschriftlich und platzsparend als neue norddeutsche Orgeltabulatur dokumentierten Werke blieben unveröffentlicht. Die mit Herausforderungen zu lesende präzise Kurzschrift hatte auf lange Sicht nunmal

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Robert Schumann

Robert Schumann

Die von Clara Schumann bei der Erstausgabe des Requiem op. 148 hinzugefügte Opuszahl gibt fälschlicherweise vor, es würde sich um eine «letzte» Komposition handeln. In der wirklichen Entstehungsgeschichte steht es hingegen in unmittelbarer Nachbarschaft zu der im März 1852 abgeschlossenen Missa Sacra, die bei ihrer posthumen Drucklegung mit «147» eine nicht minder hohe Zahl erhielt. Beide Partituren bezeugen Schumanns nachhaltiges Interesse an Kirchenmusik, deren repräsentative Aufführung ihm als Musikdirektor in Düsseldorf übrigens auch oblag («vier Messen und zwei Aufführungen in der Kirche in der Charwoche»). Beide Werke haben es anhaltend

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Rune Glerup

Rune Glerup

Dieses Album ist wie gemacht für die „Stille Woche“. Nicht nur, dass das Cover graphisch in ein «in infinitum» verweist. Es ist auch das Streichquartett Nr. 2 des dänischen Komponisten Rune Glerup (*1981), das sich mit seinem Titel «Perhaps Thus the End» geradezu programmatisch in diese Tage einfügt. Der Geist Samuel Becketts (1906–1989) schwebt über diesem Werk – und doch ist es irgendwie ganz anders. Denn die Sätze verlaufen dem Titel nach im Ungefähren: Perhaps Thus the End – Now to Press on Regardless – From Deep Within – The

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Tigran Mansurian

Tigran Mansurian

Die Hörbar stellt in dieser Woche Alben vor, deren s/w-Cover sich aus dem lauten Rufen der Kommerzialisierung herausnehmen. So auch einmal mehr eine vorzügliche Produktion von ECM – diesmal mit Kammermusik von Tigran Mansurian (* 1939), die geheimnisvolle Töne anschlägt und in jedem Moment erreichbar ist.

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