
Diese Herausforderung ist in nahezu jedem Track zu spüren, beispielsweise bei Beata viscera von Perotin (1165–1220), überliefert in der legendären Handschrift «W2»: eine monophone Linie, die sich im Ambitus über eine Oktave hinaus weitet, in dieser Einspielung aber mit einer Vielle instrumental eingeleitet und durch gelegentlich einsetzende Liegetöne gestützt wird. Zugleich geht es stilistisch durch einen großen Zeitabschnitt und quer durch Europa – vom sephardischen Gesang Kuando el rey Nimrod bis hin zu Dufays (früher) Hymne In adventu Domini. So pendelt das Album zwischen kuratierter Dokumentation und (un)einheitlichem Stimmungsbild. Es zeigt damit eher die Grenzen als die Möglichkeiten auf, derartige Musik unter den Weihnachtsbaum des 21. Jahrhunderts zu legen.
Veni Redemptor Gentium
David Yardley. This holy Tym oure Lord was born; Vox clamatis in deserto; Perotin. Beata viscera; Mikolaj Radomski. Magnificat; Guillaume Dufay. In adventu Domini; Anonymus. Isaiah and Sybil’s Prophecies; Gabriel fram Heven-King; Veni, redemptor gentium; Kuando el rey Nimrod; Alma redemptoris mater; Ave, Regina caelorum / Alma redemptoris mater; Orientis partibus; Alle psallite cum luya; Psallite regi glorie; Hail Mary, full of grace; Personent hodie; Dum medium silentium; Now make we mirthe all and sum; Quem pastores laudavere; Verbum caro factum est; Ther is no rose of swych vertu; Be mery, be mery
Concordian Dawn
Avie AV 2813 (2024)








