19. März 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch

Chris Gall: Room Of Silence (Piano Solo)

Chris Gall: Room Of Silence (Piano Solo)
Chris Gall: Room Of Silence (Piano Solo)

Düsterdiebüster. Ein Raum der Stille ist aber auch wirklich schnell gefüllt. Dazu reicht auch ein ein mezzopiano-gespieltes Piano in der Ecke eines Aufnahmestudios. Silence ist aber nicht nur ein physikalische Begriff von Stille, sondern auch ein psychologischer – danach kann die Verdrängung des gewöhnlichen Tongemisches ausreichen. Freilich funktioniert es weniger, wenn das eine nur das andere ersetzt.

Beim Spiel von Chris Gall schwankt man da hörend. Zwischen dem Läppischen, dem zarten Klanghauch, dem molligen Wohlton und dem bedeutungsvollen Piepsen (im übertragenen Sinn). Schön wirds, wo Gall mit einer grazilen Simplizität im Repetitiven überrascht wie bei den „Interludes“, bevor es wieder düsterdiebüster impressionistisch gefärbte Wandermusik gibt. Oder hören Sie in „Julia“ hinein, das beide Welten akustisch zu verknüpfen scheint und daraus ein Klavierpreziöschen macht.

Nun, die Welt steht deshalb nicht gerade Kopf – aber immerhin Chris Gall.

Chris Gall: Room Of Silence (Piano Solo)
EDITION COLLAGE EC 581-2

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